Willkommen zu Medizintechnik 2. Heute wollen wir uns ein bisschen anschauen, wie die eigentlichen
Modalitäten funktionieren und wir fangen im Wesentlichen mit einer der ältesten Modalitäten
überhaupt an und das ist die Endoskopie. Die Endoskopie hat eigentlich eine sehr lange
Geschichte, dürfte wahrscheinlich die älteste Modalität sein, die wir überhaupt kennen.
Tatsächlich sind erste endoskopische Einsätze und endoskopische Werkzeuge auch schon in der
Antike beschrieben. Tatsächlich handelt es sich dabei sich im Wesentlichen um Werkzeuge um in das
Körperinnere hinein zu gucken. Die ersten Endoskope waren auf jeden Fall sehr einfach. Erst
später in der Neuzeit, tatsächlich um 1800, wurden dann die ersten Endoskope wirklich mit
Optiken versehen, so dass man auch wirklich gut in das Körperinnere hineingucken kann. Hier auch
ein historisches Gemälde, in dem also auch tatsächlich grafisch erste endoskopische Untersuchungen
schon dokumentiert sind und wir sehen also, dass die Endoskopie eine lange Geschichte hat.
Tatsächlich stammt auch die Wortschöpfung aus dem alten griechischen Endon das innere Skorpäen zu
sehen. Das heißt Endoskopie wird benutzt um Werkzeuge zu beschreiben mit denen man in das
Innere sehen kann. Das hat natürlich verschiedenste Zwecke, Diagnose, Therapie und heute sind
insbesondere minimalinvasive Prozeduren, die besonders unter endoskopischer Führung durchgeführt
werden können. Dazu macht man nur noch kleine Schnitte und kann dann komplizierte Verfahren
direkt im Körperinneren durchführen. Erste minimalinvasive Prozeduren sind schon 1806 belegt.
Hier ist ein erstes Endoskop beschrieben, das noch eine Kerze als Lichtquelle verwendet hat.
1855 wurde es dann besser. Auch hier ist tatsächlich das erste Mal der Begriff Endoskop in der Form
dokumentiert und hier wurde tatsächlich dann eine Gasbodenlangtüren verwendet, um eine entsprechende
endoskopische Untersuchung durchzuführen. Heute sehen solche Geräte ein bisschen anders aus. Die
Grundidee ist aber immer noch ähnlich. Wir müssen irgendwie das Licht ins Körperinnere bringen, um
dann eine entsprechende optische Untersuchung möglich zu machen. Tatsächlich werden dann flexible
Endoskope heute eingesetzt, die quasi auf Glasfasern beruhen, die liegsam sind und sich tief in den
Körper einführen lassen. Dies wird zum Beispiel zur Untersuchung des Darms oder des Magens eingesetzt,
um wirklich tief innen des Körpers einzudringen. Und tatsächlich braucht man auch flexible
Lichtwellenleiter, die das Licht dorthin transportieren. Wir sehen es hier auf der linken
Abbildung. Tatsächlich scheint ein Licht von der Spitze des Endoskops, damit man auch im Körperinneren
etwas sehen kann. Wir haben heute wirklich anspruchsvolle, in skopische Verfahren, die
benutzt werden können. Eine ganz neue Technologie, die leider immer noch hauptsächlich im Forschungsstadium
ist, ist die sogenannte Kapselendoskopie. Und bei dieser Kapselendoskopie kann man tatsächlich
Kamera und Sichtquelle sowie Energieversorgung so kleingestalten, dass sie im Wesentlichen in
eine Kapsel passen und komplett verschluckt werden kann. Ein wesentliches Problem bei der
Kapselendoskopie ist Navigation. Also wenn wir nur diese Kapsel verschlucken, dann kann ich nicht
mehr steuern, wo diese Kapsel hinschaut. Deswegen werden zurzeit insbesondere Verfahren der magnetischen
Navigation untersucht, um quasi die Kapsel in die richtige Richtung zu drehen und nach vorne und
hinten bewegen zu können, weil man ja die Kapsel sonst nicht anders beeinflussen kann. Eigentlich
eine spannende Technologie, aber bisher hat sie sich noch nicht durchgesetzt, weil eben mit den
flexiblen Endoskopen oder auch mit stahlen Endoskopen die Kontrolle über das Endoskop deutlich besser
ist, als wenn ich dort über Magnetfelder auf diese Kapsel einwirken muss. Auch ein Problem ist,
dass Kapsel auch im Körperinneren stecken bleiben kann. Kann bei bis zu 1% der Fälle tatsächlich
passieren, dass die dann nicht mehr auf normalem Weg ausgeschieden wird. Das führt natürlich zu
Komplikationen, wenn man wieder erneut endoskopisch vorgehen muss, um dann diese Kapsel zu entfernen.
Also Kapselendoskopie, tolle Technologie, leider noch nicht so weit verbreitet, weil man eben noch
viele praktische Hörden hat, die eine breite Anwendung bisher verhindert haben. Tatsächlich
ist die grundlegende Technik, die wir brauchen und deswegen wollen wir in diesem Rahmen das ein
bisschen angucken, wie projektive Geometrie funktioniert. Tatsächlich ist das einfachste
Verfahren, das wir uns so vorstellen können, eine orthografische Projektion. Hier habe ich quasi
einen dreidimensionalen Raum, den ich mit x, y und z darstellen kann und ich kann die orthografische
Projektion einfach als Matrix aufschreiben, in der ich quasi die z-Koordinate komplett vernachlässige
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:33:43 Min
Aufnahmedatum
2020-05-05
Hochgeladen am
2020-05-06 02:06:34
Sprache
de-DE
Medizintechnik II - Endoskopie
In diesem Video stellen die Grundlagen der Endoskopie und deren Erweiterungen von Endomikroskopie, über 3D Verfahren bis hinzu robotisch unterstützten Eingriffen vor.
Die Vorlesung MT2 richtet sich an Studierende des Studiengangs Medizintechnik und zhlt dort zu den Grundlagenvorlesungen im Bereich Informatik. Methoden und Gerte, welche die Anatomie und Funktion des Krpers fr die Diagnose und Therapie aufarbeiten und darstellen, werden erklrt. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verstndnis und der Anwendung von Grundalgorithmen der medizinischen Bildverarbeitung, wie beispielsweise Segmentierung, Filterung und Bildrekonstruktion. Die vorgestellten Modalitten beinhalten Rntgensysteme, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Optische Kohrenztomographie (OCT) und Ultraschall (US).
Literatur:
Maier, A., Steidl, S., Christlein, V., Hornegger, J.Medical Imaging Systems -An Introductory Guide, Springer, Cham, 2018,ISBN 978-3-319-96520-8,Open Access at Springer Link